Eine wesentliche Voraussetzung für authentischen Kontakt im persönlichen wie professionellen Kontext mit anderen Menschen ist unsere Fähigkeit, Grenzen stimmig wahrzunehmen, zu gestalten und zu respektieren.
Grenzverletzungen infolge von überwältigenden Erlebnissen oder chronischem Nicht-Eingestimmtsein früher Bezugspersonen führen zu einem tiefgreifenden Verlust des Gefühls von Sicherheit und Vertrauen zu uns selbst, zu anderen und zur Welt.
Die Wiederherstellung gesunder Grenzen ist eine Voraussetzung dafür, dass unser Körper wieder zu kreativer Selbstregulation und Resilienz zurückfinden kann. Flexible Grenzen bieten Schutz und Sicherheit, geben Orientierung, reduzieren Stress, ermöglichen tragfähige Beziehungen und ein Gefühl des Wohlbefindens. Sie sind flexibel und verändern sich der Situation entsprechend von Augenblick zu Augenblick.
Wir können mit ganzem Herzen "Ja" oder "Nein" sagen und verfügen über all die vielfältigen Möglichkeiten dazwischen. Wir können uns empfänglich öffnen und in Beziehung treten und uns auch schützend verschließen, um psychische oder physische Verletzung fernzuhalten.
Menschen in therapeutischen oder pädagogischen Berufen schützt die Fähigkeit zu achtsamem Umgang mit gesunden Grenzen vor Burn-out und sekundärer Traumatisierung. Die Vorträge, erfahrungsbezogenen dialogischen Partnerübungen, achtsamkeitsbasierte Selbsterforschung sowie Körperübungen geben uns die Möglichkeit, den Umgang mit unseren Grenzen im eigenen Erleben und im Kontakt mit anderen zu erforschen und neu zu gestalten.
Seminarinhalte
- Entwicklung einer achtsamen Haltung und Sensibilisierung im Umgang mit den verschiedenen Ebenen von Kontakt-/Grenzthematiken
- neurophysiologische Grundlagen von Selbst- und interaktiver Regulation
- Übungen zur Erfahrung, Gestaltung und Wiederherstellung verkörperter Grenzen
- Entwicklungsdynamisches Modell persönlicher und energetischer Grenzen
- der Persönliche Raum – kulturelle und gesellschaftliche Dimension der Thematik
- persönliche und professionelle Reflexion im pädagogischen, beratenden, therapeutischen Kontext
Die Inhalte und Struktur des Seminars eignen sich für Psycho- und Körpertherapeut*innen sowie Menschen, die professionell Menschen begleiten.