Über das Seminar
Wenn Kinder Gewalt ausüben – sei es körperlich, verbal oder emotional – stehen Fachkräfte oft vor großen Herausforderungen: Wie kann man solches Verhalten verstehen, ohne es zu entschuldigen? Wie gelingt es, Grenzen zu setzen und zugleich Beziehung zu halten? Und wie lassen sich nachhaltige Wege der Prävention und Intervention gestalten?
Dieses Seminar widmet sich dem sensiblen Thema „Kinder als Täter von Gewalt“ mit einem fachlich fundierten, differenzierten und praxisnahen Zugang. Im Mittelpunkt stehen die Fragen nach den Ursachen, Dynamiken und Auswirkungen von gewalttätigem Verhalten bei Kindern sowie die Entwicklung hilfreicher pädagogischer Haltungen und Strategien im Umgang damit.
Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Gestaltung sicherheitsunterstützender Rahmenbedingungen für Fachkräfte, die mit gewaltausübenden Kindern arbeiten.
Inhalt
- Gewaltformen im Kindesalter: Ausdruck, Funktion und Botschaft
- Ursachen und Einflussfaktoren: Biografie, Bindung, Milieu, Stress, Trauma
- Grenzen setzen und Beziehung halten – pädagogisch herausfordernde Balance
- Handlungsspielräume: Prävention, Intervention und Schutzkonzepte
- Zusammenarbeit mit Eltern, Schule, Jugendhilfe und anderen Systemen
- Reflexion eigener Haltungen und Umgang mit Ohnmachtsgefühlen
- sicherheitsunterstützendes Setting: Schutz und Stabilität für Fachkräfte im Arbeitsalltag
- Nachsorge, Selbstfürsorge und Möglichkeiten professioneller Unterstützung im Teamkontext
- Praxisfälle, Übungen, Austausch und Methoden für den Alltag
Aufbau/Methodik
Das Seminar verbindet fachliche Impulse mit Fallarbeit, Gruppenreflexion, Übungen und Austausch. Theoretische Grundlagen werden praxisnah vermittelt und mit konkreten Handlungsoptionen verknüpft. Es bleibt Raum für Fragen, eigene Fälle und persönliche Reflexion. Neben dem Blick auf das Verhalten der Kinder wird auch thematisiert, wie sichere Rahmenbedingungen für betreuende Fachkräfte geschaffen und aufrechterhalten werden können.
Ziele
- Gewalt bei Kindern erkennen, einordnen und kontextualisieren
- Handlungssicherheit im Umgang mit gewalttätigem Verhalten aufbauen
- Strategien zur Deeskalation, Beziehungsgestaltung und Verhaltensveränderung entwickeln
- Verständnis für die psychosozialen Hintergründe und Bedürfnisse gewaltausübender Kinder fördern
- Selbstreflexion stärken und professionelle Haltung im Umgang mit herausforderndem Verhalten schärfen
- Fachkräfte stärken: Sicherheitsfördernde Strukturen etablieren und Ressourcen zur Nachsorge nutzen