Über das Seminar
Die sexuelle Entwicklung gehört zu einer gesunden kindlichen Entwicklung und doch wird sie häufig tabuisiert, in Organisationen selten thematisiert oder im pädagogischen Alltag verunsichert behandelt. Diese Sprach- und Handlungslosigkeit kann dazu führen, dass kindliche Explorationsspiele dramatisiert oder bagatellisiert werden, Provokationen von Jugendlichen falsch eingeschätzt werden und Übergriffe unbeachtet bleiben. All das erschwert eine angemessene
Unterstützung der betroffenen Kinder und Jugendlichen – sowohl der grenzverletzenden als auch der betroffenen Personen.
In diesem Webinar setzen wir uns mit der sexuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auseinander und schaffen eine fachliche Grundlage für die Einschätzung von kindlichem sexuellen Verhalten. Wir üben mit der Methode der Beobachtungsverdichtung, wie ein professioneller Blick auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen entwickelt werden kann, um passende Förder-
und Unterstützungsbedarfe zu erkennen. Gemeinsam entwickeln wir angemessene Handlungsoptionen und klären zentrale Schritte im Umgang mit Vorfällen: von der Beobachtung bis zur Intervention.
Inhalt
- Grundlagen der menschlichen sexuellen Entwicklung und Entwicklungsaufgaben in verschiedenen Altersstufen (Schwerpunkte je nach Interesse der Teilnehmenden)
- sexuelle Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen: Merkmale, Dynamiken und
Abgrenzung zu entwicklungsangemessenem Verhalten - Einführung und Anwendung der Methode Beobachtungsverdichtung
- Unterstützungsbedarfe und Fördermöglichkeiten erkennen
- Einschätzung von Vorfällen: Differenzierung, Reflexion und Handlungsmöglichkeiten
- konkrete Fallbesprechungen aus der Praxis
Aufbau/Methodik
Das Webinar ist interaktiv und praxisnah gestaltet. Neben fundiertem Fachwissen arbeiten wir mit Fallbeispielen, Übungen zur Beobachtungsverdichtung und gemeinsamen Reflexionen. Der Austausch untereinander ist zentraler Bestandteil des Tages.
Ziele
- fachliche Sicherheit in der Einschätzung kindlicher Sexualität, Explorationsspiele und grenzverletzenden Verhaltens
- Entwicklung von klaren, unterstützenden Interventionen für alle Beteiligten
- Stärkung der Handlungssicherheit im pädagogischen Alltag beim Umgang mit kindlicher Sexualität und sexuellen Übergriffen unter Kindern und Jugendlichen