Eltern und Pädagog*innen sind immer wieder mit ungewöhnlichen, destruktiven und gewalttätigen Verhaltensweisen von Kindern konfrontiert, was sie oft mit Ohnmacht und Ratlosigkeit zurück lässt. Dies kann zu andauernden (eskalierenden) Machtkämpfen oder zum Rückzug der Erwachsenen führen.
Haim Omer befasst sich mit seinem Team seit Jahren mit der Frage, wie sich Denken und Handeln des gewaltfreien Widerstandes (nach Mahatma Gandhi bzw. Martin Luther King) in erzieherisches Handeln und in die Beratungsarbeit integrieren lassen. Er prägte in diesem Zusammenhang den Begriff "Neue Autorität", um ein verändertes Selbstverständnis von Autorität zu skizzieren, das sich nicht auf Macht und Durchsetzung gründet, sondern auf Beziehung, Verbundenheit und Kooperation.
Mit der Haltung und den Interventionen der "Neuen Autorität" machen Eltern und Pädagog*innen die Erfahrung, dass sie die eigenen Kompetenzen erweitern und Entscheidungssicherheit zurückgewinnen. Das Konzept der "Neuen Autorität" wurde mittlerweile in vielen Ländern Europas und darüber hinaus weiterentwickelt. Dadurch entstanden neue Anwendungsbereiche in Schulen, der Jugendhilfe, der Personalführung und der Gemeindeentwicklung.