30.11.2020 | Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch und nach Aussage Betroffener
zurückKinder und Jugendliche, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind, unterliegen häufig der Geheimhaltungspflicht, die mit Stress, Hilflosigkeit und Ohnmacht einhergeht. Da sie nicht auf verbale Äußerungen zurückgreifen können, zeigen sie oft unspezifische Signale, die sich zu Symptomen auswachsen können. Psychodynamisch sind diese Signale und Symptome als Hilferufe zu verstehen. Bei Professionellen entsteht oft nur eine vage Idee, die wiederum auch andere Erklärungsversuche zulässt. Sie sind hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit, dass sexueller Missbrauch vorliegen oder dass das Wahrgenommene auch andere Ursachen haben könnte, und fühlen sich nicht vorbereitet, um dieses schwierige Thema mit dem Kind/Jugendlichen anzusprechen.
Kinder und Jugendliche, die nach sexuellem Missbrauch durch Verhaltensauffälligkeiten auf sich aufmerksam machen, benötigen die Hilfe von Professionellen, um über das zu sprechen, worüber sie nicht sprechen wollen, können, dürfen oder sollen. Ebenso fühlen sich Professionelle immer wieder hilflos, wenn Kinder/Jugendliche ihnen von ihrem sexuellen Missbrauch berichten. Hier gilt es, gezielt Fragen zu stellen und Suggestionen zu vermeiden. Um Fachkräfte, die in ihrem beruflichen Alltag mit Opfern von sexuellem Missbrauch pädagogisch und beratend tätig sind, im Gespräch bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch sowie nach Aussage eines Kindes/Jugendlichen zu stärken, soll in dieser Weiterbildung anhand von theoretischer Vermittlung, Übungseinheiten und speziellem Materialeinsatz mehr Sicherheit im Umgang mit diesem
Thema vermittelt werden.
Arbeitsschwerpunkte:
» Vermittlung von Grundlagenwissen zum sexuellen Missbrauch
» Intervention bei Verdacht
» Intervention bei Aussage eines Kindes/Jugendlichen
» Techniken und Materialien zur Gesprächsführung
» Praktische Übungen
Zielgruppe
Fachkräfte aus der Jugendhilfe, Jugendämtern und Beratungsstellen
Mechthild Gründer:
- Diplom-Sozialarbeiterin
- Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
- Tätertherapeutin
- Lehrbeauftragte
- Fachbuchautorin
Anmeldung & Informationen
Kursnummer: WS 17/20
Dauer: 3 Tage
Tag 1: Mo, 30.11.2020, 10.00 – 17.30 Uhr
Tag 2: Di, 01.12.2020, 10.00 – 17.30 Uhr
Tag 3: Mi, 02.12.2020, 09.00 – 16.30 Uhr
Ort: Gasthof Am Riedl, Eisenstraße 38, 5321 Koppl bei Salzburg
Kosten: € 340,– pro Person inkl. 10 % MwSt.
Anmeldeschluss: 13.11.2020
» Das Seminar wird als Fortbildung von ÖBVP im Ausmaß von 24 Arbeitsstunden (16 AE) anerkannt.
» Das Seminar wird vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen/BÖP als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß Psychologengesetz mit 24 Einheiten (1 Einheit = 45 Minuten) anerkannt.
Zu den Teilnahmebedingungen der Pro Juventute Akademie
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