15.05.2019 | Selbstmitgefühl in der Psychotherapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung
zurückScham und Selbsthass sind zentrale Aspekte der Borderline-Persönlichkeitsstörung, mitbegründet durch extrem invalidierende frühe Bindungserfahrungen. Die damit einhergehenden dysfunktionalen Emotionsregulations- und Interaktionsmuster führen zu starkem Leid bei den Betroffenen, den Angehörigen/Bezugssystemen und machen die Therapie auch für uns BehandlerInnen häufig herausfordernd.
Was braucht eine Person, die von einer Borderline-Störung betroffen ist, um ein erfülltes Leben führen zu können? Als Therapie der Wahl gilt heute die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha Linehan. Basis für notwendige Veränderungsprozesse ist dabei die Vermittlung einer selbstvalidierenden Haltung der Betroffenen sich selbst gegenüber. Wie können wir diese Haltung den KlientInnen vermitteln? Und wie können wir selbst als TherapeutInnen diese Haltung in der herausfordernden Arbeit beibehalten?
Ein spezifisches Gegenmittel bei Burnout, Scham und Selbsthass ist Selbstmitgefühl. Selbstmitgefühl ist die zentrale Fertigkeit, sich selbst ein bester Freund zu sein, sich selbst radikal zu akzeptieren, zu umsorgen und weise zu handeln. Selbstmitgefühl ist ein impliziter zentraler Wirkmechanismus in der Psychotherapie. Paradoxerweise löst Mitgefühl jedoch häufig Misstrauen, Wut und Ängste sowohl in den Behandelnden als auch in den KlientInnen aus. Durch tieferes Verstehen der Bindungskonditionierung kann ein sicherer und stufenweiser Zugang zu dieser Ressource gestaltet werden.
In diesem Seminar wollen wir erfahrbar machen, wie Selbstmitgefühl in den Beziehungen innerhalb des Teams, in der Beziehung der TherapeutInnen zu sich selbst, der TherapeutInnen zu den KlientInnen, zu sich selbst in der Behandlung von Borderline-KlientInnen trainiert werden kann. Methoden: kurze Vorträge, praktische Übungen, Fallbesprechungen, Selbsterfahrungsübungen, Rollenspiele und Gruppenaustausch.
Zielgruppe
Angehörige aller helfenden Berufe, die 1) psychotherapeutisch, pflegerisch oder beratend mit PatientInnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung arbeiten und 2) bereits eine persönliche Selbstmitgefühlspraxis (e.g. durch Mindful Self-Compassion [MSC] Kurs) haben. Falls Sie noch keine persönliche Praxis aufweisen, können Sie das Basisseminar Selbstmitgefühl in der Psychotherapie vom 13. – 14.5.2019 besuchen.
Dr. Christine Brähler:
- Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin
- Ausbilderin in Mindful Self-Compassion (MSC)
- Internationale Lehrtätigkeit
- Honorary Lecturer (University of Glasgow)
- Autorin
Zur Homepage von Dr. Christine Brähler
Dipl. Psych. Eva-Maria Kerp:
- Psychologische Psychotherapeutin und DBT-Therapeutin (Dialektisch-Behaviorale Therapie)
- DBT-Trainerin, Supervisorin
- Ausgebildete Mindful Self-Compassion (MSC) Lehrerin
- Mitorganisatorin des Borderline-Trialogs in München
Zur Homepage von Dipl. Psych. Eva-Maria Kerp
Anmeldung & Informationen
Kursnummer: WS 17/19
Dauer: 1 Tag
Tag 1: Mi, 15.05.2019, 10.00 – 17.30 Uhr
Ort: St. Virgil Salzburg, Ernst-Grein-Straße 14, 5026 Salzburg
Kosten: € 160,– pro Person inkl. 10 % MwSt.
Sonderkondition: Bei Buchung von WS16 und WS17 zusammen betragen die Gesamtkosten für drei Tage € 400,– pro Person inkl. 10 % MwSt.
Anmeldeschluss: 29.04.2019
» Das Seminar wird als Fortbildung von ÖBVP im Ausmaß von 16 Arbeitsstunden (16 AE) anerkannt.
» Das Seminar wird vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen/BÖP als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß Psychologengesetz mit 16 Einheiten (1 Einheit = 45 Minuten) anerkannt.
Zu den Teilnahmebedingungen der Pro Juventute Akademie
Zum Anmeldeformular